"Die Wurzeln der Dresdener Naturhistorischen Sammlungen reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Damals bereits wurden in Sachsen Naturalia im kurfürstlichen Kunstkabinett gesammelt.Die ältesten Stücke werden bereits 1587 im ersten Sammlungsverzeichnis des kurfürstlich-sächsischen Hofes erwähnt. Als eigentliches Gründungsjahr eines Naturhistorischen Museums wird oft das Jahr 1728 genannt, in dem der berühmte sächsisch-polnische Kurfüst-König August der Starke seine Naturaliensammlung von seinen Kunstobjekten getrennt unterbrachte. Dass August der Starke hierfür die damals modernste und schönste Immobilie in Dresden wählte, den Zwinger, zeigt die Bedeutung, die er den naturhistorischen Sammlungsobjekten beimaß! Die Dresdener Sammlungen sind damit wahrscheinlich weltweit die ältesten naturwissenschaftlichen Museen.
A.B. Meyer-Bau in Dresden Klotzsche
Die über Jahrhunderte gewachsene Einheit der naturhistorischen Sammlungsteile endete in Dresden im ausgehenden 19. Jahrhundert, indem zoologische bzw. geowissenschaftliche Spezialmuseen aus dem ursprünglichen Naturhistorischen Museum herausgelöst wurden. Die Botanik wurde an den Vorläufer der heutigen Technischen Universität Dresden abgegeben. Nähere Angaben zum Museum für Mineralogie und Geologie sowie zum Museum für Tierkunde finden sich auf diesen Internetseiten. Seit 1999 sind diese beiden Forschungsmuseen wieder unter dem Dach der Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen zusammengefasst. Sie bleiben in ihrem Forschungs- und Sammlungsprofil jedoch weiter selbständig. Ihre Leistungsfähigkeit wird aber durch Synergieeffekte gesteigert, die durch einen gemeinsamen Verwaltungs- und Dienstleistungsapparat erzielt werden. Die Museen für Mineralogie und Geologie sowie für Tierkunde verfügen zusammen über mehr als 6,5 Millionen Sammlungsobjekte. Sie gehören damit zu den fünf größten deutschen Naturkundemuseen. Neben diesen beiden Museen gehört noch die Naturhistorische Zentralbibliothek zu den Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen. Sie entstand aus den Institutsbibliotheken beider Museen und umfasst über 110.000 wissenschaftliche Monographien und Zeitschriftenreihen. Diese Einrichtung ist damit eine der wichtigsten sächsischen und deutschen Spezialbibliotheken auf dem Sektor der Geowissenschaften und der Zoologie.
In den Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen sind 46 fest angestellte Mitarbeiter, darunter 14 Wissenschaftler, sowie zusätzlich zahlreiche Doktoranden, Diplomanden, Volontäre, Auszubildende, Praktikanten, ABM- und Honorarkräfte beschäftigt, so dass die Gesamtzahl der Beschäftigten bei etwa 80 liegt. Obwohl die Sammlungsbestände der Dresdener Museen Weltruf genießen, fehlen bis heute als Folge der Zerstörung der Museumsgebäude im 2. Weltkrieg adäquate Ausstellungsflächen, mit denen sie der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Kleine Ausstellungen existieren im Dresdener Zwinger, im Japanischen Palais und in Moritzburg. Die Arbeitsräume, Forschungslabors, Präparatorien und Sammlungen befinden sich seit 1999 in einem neu errichteten Gebäudekomplex in Dresden-Klotzsche." |