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"Wenn ich die Geschichte in Worten erzählen könnte,
brauchte ich keine Kamera herumzuschleppen."
Lewis W. Hine(1874-1940)

Wernigerode (Harz) um 1905 
(Sammlung Rohde-Enslin [#000975])

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Nachlass Käthe Husemann im Stadtarchiv Bad Salzuflen

[Kennziffern]

Gesamtzahl104
"Material"
    Papierabzüge?
    Filmnegative?
    Glasnegative?
    Filmdias?
    Glasdias?
"Zeiten"
    <1901?
    1901-1944104
    >1944?
"Digitalisiert"
    Anzahl?
    Zugänglich?


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"Nachlass Käthe Husemann" ist Teilbestand (1 von 3) von Stadtarchiv, Bad Salzuflen


[Beschreibung 1 von 1]

"Nachlass Käthe Husemann
Inhalt : Bei den im vorliegenden Findbuch verzeichneten Archivalien handelt es sich um den schriftlichen und fotografischen Nachlaß der am 25.12.1994 in Bad Salzuflen verstorbenen Käte (recte Kätchen Charlotte Alice) Husemann, geb. Schmidt (geb. 30.4.1914 in Tanga/Deutsch-Ostafrika). Den Schwerpunkt des insgesamt 53 Aktenbände und ca. 450 Glasplatten/Fotos umfassenden Bestandes, sowohl vom Umfang wie von der Bedeutung, bildet die Hinterlassenschaft der Eltern der Nachlaßgeberin, der Eheleute Gottfried (1883-1920) und Frieda (1890-1986) Schmidt, geb. Kleböhmer. Im Februar 1995 schenkte Prof. Dr. Hinrich Husemann, Lemgo, der Sohn Käte Husemanns, dem Stadtarchiv Bad Salzuflen die hier verzeichneten Archivalien.
Inhalt und Bedeutung des Bestandes
Gottfried Schmidt entstammte einer norddeutschen Kaufmannsfamilie und hielt sich nach einer kaufmännischen Lehre zumeist außerhalb Europas, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika sowie in verschiedenen deutschen Kolonien in Afrika auf. 1912 wurde er von der DOA-Plantagen-Gesellschaft, Charlottenburg, zum Leiter der ihr gehörenden Kautschuk-Pflanzung Mwule im Bezirk Tanga/Deutsch-Ostafrika ernannt. Am 1.5.1913 heiratete er in Tanga die aus Schötmar gebürtige Frieda Kleböhmer. Ein Jahr später wurde die Tochter Käte geboren, für die die Eltern ein Tagebuch anlegten. Gottfried Schmidt bewirtschaftete die Pflanzung zunächst noch während des kurz darauf ausbrechenden Ersten Weltkrieges weiter, geriet aber nach der schrittweisen Besetzung der Kolonie durch die Engländer im Juli 1916 in Gefangenschaft und wurde wenig später in das Kriegsgefangenenlager Ahmednagar/Indien verschifft. Hier verbrachte er mehr als drei Jahre, aus denen auf Grund einer regen Schreibtätigkeit Briefe, Tagebücher und sonstige Aufzeichnungen überliefert sind. Auf der Rückreise nach Deutschland verstarb Gottfried Schmidt am 1.2.1920 an einer Lungenentzündung in Port Said/Ägypten. Ein halbes Jahr zuvor waren nach mehrjähriger Internierung ineinem englischen Lager seine Frau und Tochter nach Deutschland zurückgekehrt, wo beide bis zu ihrem Tode mit kurzen Unterbrechungen in Schötmar (Bad Salzuflen) ansässig waren. Die von Gottfried Schmidt, aber auch von seiner Frau während ihrer Internierung angelegten tagebuchartigen Aufzeichnungen sowie die empfangenen Briefe und Kopien der abgeschickten Briefe gelangten unversehrt nach Deutschland.
Die Aufzeichnungen und Briefe Gottfried und Frieda Schmidts geben einen eindrucksvollen Einblick in das Leben deutscher Siedler in Deutsch-Ostafrika in der Spätzeit dieser deutschen Kolonie bzw. während des Krieges. Sie beleuchten darüber hinaus das Lagerleben eines deutschen Kriegsgefangenen in Indien vom ersten bis zum letzten Tag seiner Gefangenschaft. Für die lokale Familienforschung dürfte noch der genealogische Nachlaß der Nachlaßgeberin und ihres Mannes, Wilhelm Husemann, aufschlußreich sein, da von diesen beiden Urkunden der Familien Kleböhmer (Schötmar) und Husemann (Schötmar/Wülfer) zusammengetragen wurden.
Sehr umfangreich ist der Fotobestand des Nachlasses. Zum einen handelt es sich um Aufnahmen aus der Zeit in Deutsch-Ostafrika, wobei eine Sammlung von Glasplatten mit 104 Aufnahmen aus der unmittelbaren Umgebung der Pflanzung Mwule zum Wertvollsten gehört. Zum anderen finden sich zahlreiche Fotos aus der Familie des Uhrmachermeisters Ernst Kleböhmer und seinem sozialen Umfeld in Schötmar (Vereinstätigkeiten; Schützenfest; Bahnhofseinweihung usw.).
Insgesamt gibt der Bestand vor allem einen hervorragenden Einblick in die Endphase deutscher Kolonialgeschichte und die Lage einer deutschen Pflanzerfamilie während des Ersten Weltkrieges an einem fast unbekannten Kriegsschauplatz.
Erschließung des Bestandes
Der Nachlaß, der z.T. jahrzehntelang nicht berührt worden war, ließ keine Gliederung erkennen. Lediglich die überlieferten Korrespondenzen ihres Ehemannes aus den Jahren 1916-1920 waren offenbar von Frieda Schmidt in den 1920er Jahren chronologisch und z.T. nach Verfassern geordnet worden. Diese Ordnung wurde beibehalten. Die Klassifikation des Bestandes war zuweilen nicht unproblematisch. Vor allem bei der chronologischen Gliederung der Briefkonvolute kam es hinsichtlich der Korrespondenzpartner zu Überschneidungen. Darüber hinaus fanden sich neben den Originalen auch Abschriften von Briefen, die, wenn möglich, den Originalen zugeordnet wurden. Zuweilen wurde darauf verzichtet, wenn sich die Abschriften in den Tagebüchern befanden.
Umfang : 180 VE"

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