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"Wenn ich die Geschichte in Worten erzählen könnte,
brauchte ich keine Kamera herumzuschleppen."
Lewis W. Hine(1874-1940)

Wernigerode (Harz) um 1905 
(Sammlung Rohde-Enslin [#000975])

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Stereobild-Archiv Otto Wilhelm Schönstein im Deutschen Historischen Museum Berlin

[Kennziffern]

Gesamtzahl28.840
"Material"
    Papierabzüge2.840
    Filmnegative?
    Glasnegative?
    Filmdias?
    Glasdias?
"Zeiten"
    <1901?
    1901-1944?
    >1944?
"Digitalisiert"
    Anzahl?
    Zugänglich?

[Beziehungen]

  Deutsches Historisches Museum 

  Berlin


[Andere Bestände zu ...]

  Olympiade 1936 

"Stereobild-Archiv Otto Wilhelm Schönstein" ist Teilbestand (1 von 36) von DHM, Berlin


[Beschreibung 1 von 1]

Otto Wilhelm Schönstein (1891-1958)
Otto Schönsteins Eltern führten eine "Schnittwaren- und Wäschehandlung". Der Sohn, 1891 in Nürnberg geboren, wurde ebenfalls Kaufmann in der Textilbranche in Ulm und Ansbach. Sein großes Hobby war jedoch die Stereofotografie. Anfang der 30er Jahre machte er diese Leidenschaft schließlich zum Beruf und gründete den "Raumbild-Verlag", der seinen Sitz in Dießen/ Ammersee und später in St. Georgen (heute zu Dießen gehörig) hatte.
Der Verlag vertrieb so genannte Raumbild-Werke (Bücher mit eingeklebten oder auf andere Weise beigefügten Stereofotografien), Raumbild-Serien und gab die Zeitschrift "Das Raumbild" heraus, die in jeder Ausgabe zwölf Stereo-Bildpaare als Beilage hatte. Schon bald wandelte sich das Gesicht des Verlags, er wurde parteikonform, was auch damit zusammenhing, dass Heinrich Hoffmann, der offizielle Fotograf Hitlers, sich in den Verlag einkaufte, für ihn fotografierte und inhaltlich entsprechend Einfluss nahm.
Der Verlag zog 1939 nach München und wurde im Krieg nach Oberaudorf /Inn ausgelagert. Dort und daneben auch in Saarbrücken produzierte Otto Schönstein bald nach Kriegsende wieder, vor allem für amerikanische Kundschaft, allerdings aufgrund seiner NS-Sympathien zunächst nicht unter eigenem Namen. Um 1950 beschäftigte der Betrieb zwölf Mitarbeiter. In den 50er Jahren wurden die Stereobilder jedoch zunehmend vom Markt verdrängt, der Absatz ließ merklich nach. 1958 starb Otto Schönstein und sein Mitarbeiter Siegfried Brandmüller führte den Verlag weiter.
Das "Stereobild-Archiv" wurde komplett vom DHM angekauft. Durch seinen engen Bezug zum Dritten Reich, für dessen propagandistische Zwecke es gedient hatte, stellt es in seiner Vollständigkeit (es überstand den Krieg unbeschadet) ein einmaliges Dokument des politischen Zeitgeschehens, aber auch der Kultur- und Siedlungsgeschichte (Fotos deutscher Städte vor und nach der Zerstörung), der Sportereignisse (Olympische Spiele 1936 und 1952) und der Arbeitswelt (Lehrbücher für die berufliche Ausbildung) dar.
* Phslg/BA [Photosammlung / Bildarchiv]: *23 Raumbild-Bände (mit vorwiegend je 100 O [Originalabzügen]);
* ca. 540 lose Album-O [Originalabzüge];
* ca. 26.000 GN [Glasnegative], Film-N [Negative];
* K [Kontaktabzüge] auf Karteikarten;
* Z [Zeitraum]: 1924-1967 (Schwerpunkt 1936-1945)
* Lit:Lorenz, Dieter: "Der Raumbild-Verlag Otto Schönstein. Zur Geschichte der Stereoskopie", in: Kultur & Technik. Zeitschrift des Deutschen Museums München, Heft 4 / Dezember 1983, S. 211-220; * Ders.: Dito (Mitteilungen des Deutschen Historischen Museums, 11. Jg., DHM-Magazin 27/2001), Berlin 2001"

[Quelle: "Magazin", Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums, 11. Jahrgang; Heft 26; Berlin, Herbst 2001]

[URL: http://www.dhm.de/magazine/fotografen/schoenstein.html Geht zu: http://www.dhm.de/magazine/fotografen/schoenstein.html - Zuletzt besucht: 2007-02-27]