Logo und Schalter zur Startseite

"Wenn ich die Geschichte in Worten erzählen könnte,
brauchte ich keine Kamera herumzuschleppen."
Lewis W. Hine(1874-1940)

Wernigerode (Harz) um 1905 
(Sammlung Rohde-Enslin [#000975])

home home

bestände bestände

akteure akteure

copyright kontakt



Fotografenarchiv Walter Ballhause im Deutschen Historischen Museum

[Kennziffern]

Gesamtzahl382
"Material"
    Papierabzüge?
    Filmnegative?
    Glasnegative?
    Filmdias?
    Glasdias?
"Zeiten"
    <1901?
    1901-1944?
    >1944?
"Digitalisiert"
    Anzahl?
    Zugänglich?

[Beziehungen]

  Deutsches Historisches Museum 

  Berlin


[Andere Bestände zu ...]

  Ballhause, Walter 

"Fotografenarchiv Walter Ballhause" ist Teilbestand (1 von 36) von DHM, Berlin


[Beschreibung 1 von 1]

"Walter Ballhause, 1911 in Hameln als jüngstes Kind eines Schuhmachers und einer Lederstepperin geboren, wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Nach der Scheidung der Eltern 1919 verdingte er sich als Zeitungsausträger und ab 1925 als Hilfsarbeiter in der Fabrik der Firma Hanomag in Hannover. Von 1926 bis 1929 absolvierte er dort eine Laborantenlehre, wurde aber bald darauf arbeitslos und trat in die SPD ein.
Zu diesem Zeitpunkt begann er, seine "Leica" unter dem Mantel versteckt, die Welt der Proletarier in der Zeit der wirtschaftlichen Depression zu fotografieren, und dies über Jahre hinweg. Politisch links engagiert (unter anderem war er Gründungsmitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands), geriet er ins Visier der Gestapo, die ihn 1934 kurzzeitig verhaftete.Nachdem er im selben Jahr bei Hanomag eine Anstellung als Laborant gefunden hatte, ließ er sich parallel im Abendstudium zum Chemotechniker ausbilden (1938-1941).
Weitere Stationen seines beruflichen Werdegangs waren von 1941 bis 1944 Vomag in Plauen (als Laborleiter) und, nach einer erneuten Verhaftung und Inhaftierung 1944/45, Bürgermeister in Plauen. Hier gründete er auch eine Ortsgruppe der KPD. Die letzten Jahrzehnte bis zur Pensionierung 1971 arbeitete er als Gießereileiter (1947-1965) und zuletzt als Technischer Leiter bei Plamag, Plauen.
Seine frühe Fotokunst wurde erst in den 70er Jahren neu entdeckt. Es sind unverstellte, oft schonungslose Dokumente über die vom Wohlstand ausgeschlossenen Menschen, wie Arbeitslose, Kriegskrüppel und Bettler, und den heraufziehenden Faschismus. Dieser fotografische Beitrag zum "Klassenkampf" machte Walter Ballhause zu einem der bedeutendsten Vertreter der Arbeiterfotografie. Er starb 1991 in Plauen.
* Phslg: *ca. 300 O[riginalabzüge];
* 1 Album mit 82 O[riginalabzüge]; Z[eitraum]: 20er/30er Jahre

* Lit:Ballhause, Walter: Zwischen Weimar und Hitler. Sozialdokumentarische Fotografie 1930-1933, München 1981;
* Ballhause, Walter / Becher, Johannes R.: Überflüssige Menschen. Fotografien und Gedichte aus der Zeit der großen Krise, Leipzig 1981;
* Ballhause, Walter: Licht und Schatten der dreißiger Jahre. Foto-Dokumente aus dem Alltag, München 1985; Faktor Arbeit (Kat der NGBK, Berlin), Berlin 1997"

[Quelle: "Magazin", Fotografen und Agenturen im Bildarchiv des Deutschen Historischen Museums, 11. Jahrgang; Heft 26; Berlin, Herbst 2001]

[URL: http://www.dhm.de/magazine/fotografen/ballhause.html Geht zu: http://www.dhm.de/magazine/fotografen/ballhause.html - Zuletzt besucht: 2007-02-23]