Fotoarchiv des Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

[Kennziffern]

Gesamtzahl2.300.000
"Material"
    Papierabzüge?
    Filmnegative?
    Glasnegative?
    Filmdias?
    Glasdias?
"Zeiten"
    <1901?
    1901-1944?
    >1944?
"Digitalisiert"
    Anzahl100.000
    Zugänglich0

"Fotoarchiv" ist Gesamtbestand (1 von 1) von BLfD, München


[Beschreibung 1 von 1]

"Eiweiß und Gelatine tierischen Ursprungs waren in der Frühzeit der Fotografie ausschließliche Trägermaterialien für Silberbromid - jenen Stoff, den eine Belichtung zu Bildern, Fotografien konkretisiert. Aber an den Naturprodukten nagt der Zerfallsprozess: löst sich das Eiweiß der Albuminabzüge auf, findet ein Hell-Dunkel-Tausch statt, die Kontraste nivellieren sich allmählich, Motive sind nur mehr schemenhaft zu erkennen. Die schwindende Gelatine auf Glasplatten führt zu Craquelé, zu schrumpeligen "Rissebildern". Der beste Schutz fotohistorischer Schätze (wie auch anderer alter Archivalien) vor solcher Unbill ist die Lagerung bei optimaler Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das bedeutet konsequenterweise auch ein dauerhaftes Wegsperren. Dem steht allerdings der Gedanke entgegen, solch "visuelle Gedächtnisse" lebendig zu halten, also zur Betrachtung, zur Zwiesprache mit der Vergangenheit Nutzern zugänglich zu machen. Digitalisierung lautet in Archiven die Lösung auch im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, das die Adresse für Europas ältestes institutionelles Foto-Archiv ist (das Denkmalamt feiert 2008 sein 100-Jähriges Bestehen, die ältesten Fotografien in seinem Bestand sind noch fast ein halbes Jahrhundert älter). 2,3 Millionen Fotografien "hütet" man dort, rund eine Million davon sind in historischen Verfahren aufgenommen worden, sind deshalb besonders gefährdet und pflege- bzw. sanierungsbedürftig. Gut 100000 Fotografien sind bereits digitalisiert. Im Laufe des kommenden Jahres soll ein entsprechendes Internetportal eröffnet werden. Indes: der Wunsch nach in Büchern wiedergegebenen historischen Fotografien bleibt. Was ebenso bleibt, sind die hohen Kosten für solche Publikationen. Doch das etatmäßig arg gebeutelte Denkmalamt hat zwei Sponsoren gefunden: Bayerngas GmbH und Stadtwerke München unterstützen eine Buchreihe, die parallel zur Digitalisierung eine Auswahl der historischen Ansichten in print wiedergibt. Die visuelle Reise soll durch ganz Bayern gehen. Auftakt der Kooperation ist die Ausstellung samt gleichnamigem Katalog "München. Fenster zur Vergangenheit". (Karin Dütsch)
vom 10. November 2006"

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