"Der erste Hinweis auf das Archiv findet sich für das 15. Jahrhundert: 1458 befanden sich die städtischen Urkunden in der Stadt- oder Ratskiste, die in der Sakristei der Stadtkirche St. Georg untergebracht war. Die Aufsicht über das historische Schriftgut oblag dem Stadtschreiber.
Erster "Archivbenutzer" war Johann Diederich von Steinen (1685-1759), der Verfasser der "Westphälischen Geschichte". Der damalige Bürgermeister der Stadt gewährte ihm die Einsichtnahme in "archivliche Urkunden".
1794 war das Archiv im Rathaus untergebracht. Der Pfarrer der Stadtkirche, Dietrich Hermann Bremer (1775-1859), und der Rentmeister Ludwig Holländer, "der in der Lesung alter Schriften vorzüglich bewandert ist", machten sich 1821 daran, das Archiv zu sichten und zu ordnen. Rund zwei Drittel des Bestandes (35 Zentner) wurden als "wirklich des Aufbewahrens nicht werth" eingestuft.
Von 1928 bis 1955 wurde das Archiv ehrenamtlich betreut, seitdem ist es hauptamtlich besetzt. Heute ist das Stadtarchiv auf einer Gesamtfläche von rund 500 qm untergebracht - eine Ratskiste reicht längst nicht mehr aus: Das Schriftgut (rund 2.200 laufende Meter) ist in zwei Rollregalanlagen untergebracht." |